10.5.2020: Im Informations- und Bildungszentrum (IBZ) in Gimborn ruht derzeit der Seminarbetrieb komplett. Laufende Kosten bleiben, Einnahmen sind hier nicht zu erzielen. Die Mitarbeiter stehen in Kurzarbeit.Damit nicht alle dortigen Aktivitäten untergehen, bietet das IBZ Webseminare an („Webinare“).Eins richtet sich an Beamtinnen und Beamte, die kurz vor dem Ruhestand stehen.Referent ist er langjährige, erfahrene Senioren-Experte der GdP-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen Klaus Büscher.

TERMINE / THEMEN

25. Mai 2020 - 18:00 Uhr Pension, Zuverdienst, Versorgungsausgleich

26. Mai 2020 - 18:00 Uhr Beihilfe

27. Mai 2020 - 18:00 Uhr Verfügungen und Vollmachten

28. Mai 2020 - 18:00 Uhr Pflege, was nun?

Kosten: 39 Euro für IPA-Mitglieder – 59 Euro für alle anderen

Alle weiteren Information auf Anfrage unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter www.ibz-gimborn.de

Info: Gegründet von der International Police Association (IPA) richtet sich das Bildungsangebot hauptsächlich an Polizeibedienstete im In- und Ausland. Neben dem eigenen Seminarprogramm ist das IBZ auch idealer Treffpunkt für Gruppen oder Institutionen, um eigene Veranstaltungen durchzuführen

Gimborn

Text: Uwe Klein - Foto: IBZ Gimborn - 10.5.2020

9.5.2020: Ein Blick in die Einsatzleitstelle der 1970er- und 1990er-Jahre. Es zeigt die Kollegen der Dienstgruppe B mit dem erst kürzlich im Alter von 86-Jahren verstorbenen Wilfried Krebs (vorne links). Rechts im Bild steht Alfred Wansel. Vor ihm am Funktisch telefoniert der Dienstgruppenleiter und unser IPA-Mitglied Heinrich Hachmann, der uns dankenswerterweise das Foto zur Verfügung gestellt hat.  Einsatzleitstelle 70er

Die Leitstelle war damals noch im obersten Stockwerk des Hauptgebäudes zur Südseite hin unter dem Adler untergebracht. Im Hochsommer war es dort brütend heiß. Reinhard Ehm, Leiter der Dienstgruppe C und ehemaliger IPA-Vorsitzender, verschaffte sich ein bisschen provisorische Abkühlung im Wassereimer. Eine Klimaanlage gab es zu dieser Zeit nicht.Einsatzleitstelle Reinhard Ehm

In den 1970er-Jahren schaute der Chef im Sommer auf das außenliegende Thermometer. Und wenn die entsprechende Temperatur nach der Anzugsordnung es hergab,  hörten alle die sonore Radiostimme von Heinrich Hachmann: „Hier Gruga an alle, hier Gruga an alle. Anzugserleichterungsstufe 1 bzw. 2 ist angeordnet. Ich bitte um Quittierung.“ Die Erwiderungen aus den sechs Schutzbereichen (SB I - VI) ließen nicht lange auf sich warten: „SB I usw. , verstanden.“ Stufe 1 hieß nach der Anzugsordnung: Uniformjacke aus. Stufe 2:  Sommerhemd anziehen oder wenn nicht vorhanden Krawatte ab, Ärmel hochkrempeln (wegen der Einheitlichkeit). Dieser Akt der klimagemäßen Erleichterung wurde in das Funkbuch eingetragen. Soweit nicht im Einsatz kamen alle Sreifenwagen  - heutiger Begriff Einsatzmittel - zur Wache und kleideten sich um.

Einsatzleitstelle Polizeiprsidium 2011 3

Ende der 1990er-Jahre zog die Leitstelle in den neuen Westflügel um.

(Text/ Fotos: Uwe Klein/ Heinrich Hachmann - 9.5.2020)

 

Wir trauern um einen jungen Kollegen, der heute Morgen bei einem Polizeieinsatz gegen einen Drogendealer in Gelsenkirchen-Buer erschossen wurde. Der 28-jährige Beamte des SEK-Münster starb etwa eine Stunde nach der Schussabgabe in einer Klinik. Der Schütze (29) wurde festgenommen.

Auf der Homepage der Polizei Münster heißt es: "Es fällt uns schwer, die passenden Worte für das Unfassbare zu finden. In Ausübung seines Dienstes ist unser Kollege heute, am 29. April 2020, erschossen worden. Die Todesnachricht hat uns tief erschüttert. Er wird uns sehr fehlen. In diesen schmerzvollen Stunden sind wir in Gedanken bei seiner Familie und seiner Lebensgefährtin. Wir werden ihn sehr vermissen." 

 Polizei Mnster

In der gemeinsamen Presserklärung der Polizei Gelsenkirchen und Staatsanwaltschaft Essen heißt es u. a.:

Gegen 6 Uhr wollten Ermittler der Gelsenkirchener Polizei einen Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Essen im Zusammenhang mit einem laufenden Ermittlungsverfahren vollstrecken. Ein 29-jähriger Gelsenkirchener steht im Verdacht, gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen zu haben. Zudem lagen der Polizei Hinweise vor, dass der Beschuldigte im Besitz einer Schusswaffe sein soll. Daher wurden die Gelsenkirchener Beamten bei dem Einsatz von einem SEK aus Münster unterstützt.

Fortschreibung:

Bei der Vollstreckung des Beschlusses gab der 29-Jährige zwei Schüsse auf die SEK-Beamten ab. Ein Schuss traf den 28-jährigen Polizisten. Die SEK-Beamten erwiderten das Feuer. Der Angreifer blieb unverletzt und ließ sich dann widerstandslos festnehmen.

Nach Abschluss der Tatortarbeit durch die Mordkommission Krefeld  fanden die Beamten unter anderem folgende Gegenstände […]  Marihuana im Wert von etwa 1000 Euro, weitere Betäubungsmittel wie Kokain in geringeren Mengen, eine größere Menge Bargeld, ein offensichtlich scharfer Revolver, mehrere Luftgewehre und Messer, eine Paintball-Handgranate und selbstgebaute pyrotechnische Gegenstände.

Quelle:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/50667/4584513

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/51056/4584534

Fortschreibung:

:Am heutigen Freitagmittag, 30. April 2020, wurde der gestern auf der Augustin-Wibbelt-Straße in Gelsenkirchen-Buer festgenommene 29-Jährige auf Antrag der Staatsanwaltschaft Essen einem Haftrichter vorgeführt. Der Richter ordnete für den Beschuldigten die Untersuchungshaft wegen Mordes an.

Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/51056/4585279

Das Essener Polizeimuseum an der Norbertstraße der International Police Association (IPA) ist zurzeit geschlossen, wie zurzeit wegen der Corona-Krise alle Museen. Ich nehme Euch auf eine kleine polizeiliche Zeitreise mit. Das Foto stammt aus dem Jahr 1955 und zeigt die Beamten des Polizeireviers Essen-Rellinghausen. Ja, da gab es noch viele Polizisten auf Essens Straßen. Es war die Zeit der Reviere, danach folgten sechs Schutzbereiche mit Nebenwachen, kleinen so genannten Anlaufstellen/ Polizeiposten der Bezirksbeamten und momentan gibt es drei Polizeiinspektionen mit Nebenwachen, Anlaufstellen. Hinzu kommt seit 2007 die Polizeiinspektion Mülheim an der Ruhr mit dem Schwerpunktdienst in Speldorf. Hier geht es zum aktuelen Organisationsplan der Essener Polizei.

Polizeirevier Rellinghausen 1955 Kopie

In der unteren Reihe mit der silbernen Mützenkordel und dem strengen Blick sitzt der Wachleiter, Polizeikommissar Schürmeier. Wie sich die Zeiten ändern. Alle Polizisten trugen Mütze, Frauen kamen hinzu  und alle sind im Eingangsamt nach dem Studium Kommissar bzw. Kommissarin.

 

Von Uwe Klein

Es ist die Osterwoche 2020. Zurzeit ist das gesellschaftliche Leben in Deutschland  wegen der Corona-Pandemie eingeschränkt. Ich sehe mir die Passionsandacht aus der Essener Auferstehungskirche im Internet an? Ganz zufällig eigentlich. Die knapp 10 Minuten tun mir gut, zumal ich an diesem Tag erfahren habe, dass ein Freund gestorben ist. Auf der Kanzel steht ein Mann in seiner Berufskleidung. Er trägt einen schwarzen Talar und eine weiße Halsbinde. „Beffchen“ heißt dieses Stück am Hals. Ein Pfarrer hält die Predigt, glaubt der unbedarfte Zuschauer. Ich zunächst auch. Aber bei genauem Hinschauen erkenne ich ihn. Der Mann auf der Kanzel ist mein Polizeikollege und Mitglied der International Police Association (IPA) Colin B. Nierenz. Wie kommt ein Polizist an diesen Ort? Darüber habe ich mit ihm gesprochen.  Der 43-Jährige ist mit der künstlerischen Leiterin der Essener Philharmonie Babette Nierenz verheiratet.  Das  Ehepaar hat drei Kinder.

PP FRank Richter Colin Nierenz 1 kleinColin B. Nierenz (rechts) mit dem Essener Polizeipräsident Frank Richter

Colin, zwei interessante Tätigkeiten führst Du aus. Du bist im Hauptberuf Polizeibeamter in einer Führungsfunktion und im Ehrenamt evangelischer Geistlicher. Wie geht das zusammen?

Grundsätzlich ist es wichtig, die beiden Ämter zu trennen. Denn im Polizeidienst habe ich mich religiös neutral zu verhalten und als Seelsorger stehen andere Dinge im Mittelpunkt, als im Polizeidienst. Doch beide Ämter beeinflussen sich aus meiner Sicht gegenseitig positiv. Als Polizist habe ich gelernt, mit Krisen umzugehen. Dieses Wissen kommt mir als Seelsorger zu Gute, wenn ich mit Menschen in Lebenskrisen spreche. Umgekehrt ist es in so manchem Gespräch mit Mitarbeitern  sehr von Vorteil, wenn man mal das Ohr des Seelsorgers einschaltet und Probleme aus dieser Sicht betrachtet.

Erzähl uns ein bisschen über dich. Warum bist Du Polizist geworden?

Ich habe 1993 mit 17 Jahren bei der Polizei angefangen, weil ich gerne einen für die Gesellschaft wichtigen Beruf ergreifen wollte. Mir war und ist wichtig dazu beizutragen, dass die gesetzlichen Grundlagen in unserem Land eingehalten werden, damit die größtmögliche Freiheit jedes Menschen möglich ist und damit wir in Frieden und Sicherheit leben können.

Der Polizeiberuf ist vielfältig. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich stamme aus einer Polizeifamilie (Vater, Bruder, Sohn). Wo hast Du bislang Dienst versehen und was hat Du bei der Polizei bis jetzt gemacht?

Nach meiner Ausbildung auf der Polizeischule war ich zunächst in der Einsatzhundertschaft in Wuppertal tätig. Danach  habe ich mein Abitur nachgeholt und an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung das Studium für den gehobenen Dienst mit Abschluss des Kommissars absolviert. Anschließend arbeitete ich zwei Jahre an der längsten Theke der Welt - so wird ja die Altstadt in Düsseldorf genannt -  in der Altstadtwache. Danach ermittelte ich vier Jahre lang  im Bereich der organisierten Rauschgiftkriminalität.

Im Anschluss ging es wieder auf die Schulbank. Ich habe die Ausbildung für den höheren Dienst mit einer zweijährigen Vorbereitungszeit und einem zweijährigen Studium an der Deutschen Hochschule der Polizei absolviert. Nach dem Aufstieg in den höheren Dienst (Polizeirat) war ich drei Jahre lang Leiter vom Dienst (LvD)  auf der Einsatzleitstelle beim Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW (LZPD) und somit für das ganze Bundesland zuständig . Anschließend kam ich für zwei Jahre in meine Heimatstadt Essen als Leiter einer Kriminalinspektion.  Im Moment bin ich seit Oktober 2017 Kriminalinspektionsleiter in Duisburg.

Colin TalarColin predigt in der Auferstehungspredigt am Gründonnerstag

Weiterlesen: Kriminaloberrat und Theologe   -  Ein Zwiegespräch 

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