In Kürze werden rund 800 Mitarbeiter der Essener Polizei ihren Arbeitsplatz in der alten Polizeischule räumen müssen. Der Umzug in das nahegelegene neue Dienstgebäude der Essener Polizei an der Theordor-Althoff-Straße steht kurz bevor. Die International Police Association (IPA) ist ein Teil dieses Großprojekts mit dem Namen ANITA, sind wir doch ebenfalls mit unserem Hauptsitz und Polizeimuseum in einem der alten Gebäude seit vielen Jahren untergebracht. Über 5000 Exponate heißt es, in Kisten zu verstauen und gegen Beschädigungen zu schützen (wir berichteten).
Aber auch ein paar Großteile sind darunter, wie zum Beispiel ein Bunker. Er alleine wiegt 1,8 Tonnen. Ein Bunker? Gut, er steht jetzt nicht in den Räumen der Ausstellung sondern vor dem Gebäude, in dem früher die Polizisten mit ihren Familien lebten. Viele der Kolleginnen und Kollegen fragten schon immer nach dem Sinn und Zweck dieser rostigen Tonne. Das „Ding“ ist ein Relikt aus dem 2. Weltkrieg. Er sicherte an einer Bahnstrecke in Mülheim die Arbeiter eines Versorgungsunternehmens vor Granatsplitter und Beschuss. Er gelangte vor Jahren von einem Unterstützer des Museums in den Besitz der IPA. Eigentlich waren diese kleinen Bunker, die Schutz für ein oder zwei Mann boten, aus Beton gebaut, weil Stahl für die Fertigung von Kriegsmaterial viel wichtiger war. Da wir ihn ins neue Museum nicht mitnehmen können, wurde nach einem historischen Verbleib „gefahndet“. Ein Museum in Kleve zeigte Interesse und holte das 1,8 Tonnen schwere Gerät jetzt ab. Dort wird er aufgearbeitet und dauerhaft bleiben. (Text: Uwe Klein/ Fotos: Guido Freese/ Rainer Wittka - 26.07.2020)