9.5.2020: Ein Blick in die Einsatzleitstelle der 1970er- und 1990er-Jahre. Es zeigt die Kollegen der Dienstgruppe B mit dem erst kürzlich im Alter von 86-Jahren verstorbenen Wilfried Krebs (vorne links). Rechts im Bild steht Alfred Wansel. Vor ihm am Funktisch telefoniert der Dienstgruppenleiter und unser IPA-Mitglied Heinrich Hachmann, der uns dankenswerterweise das Foto zur Verfügung gestellt hat.
Die Leitstelle war damals noch im obersten Stockwerk des Hauptgebäudes zur Südseite hin unter dem Adler untergebracht. Im Hochsommer war es dort brütend heiß. Reinhard Ehm, Leiter der Dienstgruppe C und ehemaliger IPA-Vorsitzender, verschaffte sich ein bisschen provisorische Abkühlung im Wassereimer. Eine Klimaanlage gab es zu dieser Zeit nicht.
In den 1970er-Jahren schaute der Chef im Sommer auf das außenliegende Thermometer. Und wenn die entsprechende Temperatur nach der Anzugsordnung es hergab, hörten alle die sonore Radiostimme von Heinrich Hachmann: „Hier Gruga an alle, hier Gruga an alle. Anzugserleichterungsstufe 1 bzw. 2 ist angeordnet. Ich bitte um Quittierung.“ Die Erwiderungen aus den sechs Schutzbereichen (SB I - VI) ließen nicht lange auf sich warten: „SB I usw. , verstanden.“ Stufe 1 hieß nach der Anzugsordnung: Uniformjacke aus. Stufe 2: Sommerhemd anziehen oder wenn nicht vorhanden Krawatte ab, Ärmel hochkrempeln (wegen der Einheitlichkeit). Dieser Akt der klimagemäßen Erleichterung wurde in das Funkbuch eingetragen. Soweit nicht im Einsatz kamen alle Sreifenwagen - heutiger Begriff Einsatzmittel - zur Wache und kleideten sich um.
Ende der 1990er-Jahre zog die Leitstelle in den neuen Westflügel um.
(Text/ Fotos: Uwe Klein/ Heinrich Hachmann - 9.5.2020)